Wirtschaftlichkeitsberechnung




Maßnahmen

Auf der Seite Maßnahmen sind als Voreinstellung in der Tabelle bereits die in den Sanierungsmasken ausgewählten Maßnahmen aufgeführt. Die Maßnahmen werden aus dem Gebäude übernommen und sollten nur dort geändert werden. Hier erfolgt im ersten Schritt nur die Auflistung der zuvor getätigten Maßnahmen

Wenn Sie nachträglich Sanierungsmaßnahmen hinzugefügt haben, fordert das Programm Sie auf, die Tabelle mit den Sanierungsmaßnahmen über die Schaltfläche "Tabelle aktualisieren" zu aktualisieren.

Die Felder der Sanierungsmaßnahmen sind für jede einzelne Maßnahme auszufüllen.

In den Parametern sind Kalkulationszinssatz, Investitionssteuersatz und verschiedene Teuerungsraten für alle Maßnahmen des Projekts hinterlegt. Übliche Werte werden vom Programm bereits vorgeschlagen und können verändert werden. Die Änderungen werden für das Projekt gespeichert.

Die Felder und Abkürzungen der Dateneingaben und Ergebnissen sind im Folgenden beschrieben:

Bezeichnung der Maßnahme

Tragen Sie hier bitte eine Bezeichnung für die Sanierungsmaßnahme ein. Achten Sie bei der Eingabe darauf, dass eine genaue Zuordnung von Maßnahme und Bauteil gegeben ist, um später die Eingaben kontrollieren zu können.

Investitionskosten IK

Die Investitionskosten berücksichtigen alle für die Sanierungsmaßnahme anfallenden Kosten (Planung, Beschaffung, Installation und sonstige Kosten).

Eigenleistungen, Zuschüsse oder sonstige auf die Maßnahme entfallende Einnahmen sind von den Investitionskosten abzuziehen.

Die Investitionskosten werden standardmäßig mit den Werten aus der Kostentabelle vorbelegt, können aber jederzeit von Ihnen überschrieben werden.

Nutzungsdauer ND

Die Nutzungsdauer umfasst den maximalen Zeitraum, in dem die Anlage oder die Sanierungsmaßnahme für ein Gebäude / einen Gebäudeteil technisch funktionsfähig und damit nutzbar ist.

Über die Schaltfläche neben dem Eingabefeld können Sie eine Hilfe mit gebräuchlichen Werten der Nutzungsdauer für verschiedene Maßnahmen aufrufen.

Ersatzkosten EK

Die Ersatzkosten enthalten alle Aufwendungen, die nicht der Energieeinsparung dienen und bei einer Sanierung ohnehin angefallen wären. Dazu zählen auch Kosten für andere Ziele (z. B. Schallschutz).

Die Ersatzkosten werden bei der Wirtschaftlichkeitsberechnung von den Investitionskosten abgezogen. Gleichzeitig dienen sie als Bezugsgröße zur Berechnung des Restwertes.

Die Ersatzkosten werden standardmäßig mit den Werten aus der Kostentabelle vorbelegt, können aber jederzeit überschrieben werden.

Mehrkosten MK

Um die Wirtschaftlichkeit für Energiesparmaßnahmen aufzuzeigen, ist es sinnvoll, nicht die gesamten Investitionskosten auf die eingesparten Brennstoffkosten umzulegen, sondern nur die spezifisch für die Energiesparmaßnahmen aufgewendeten Kosten anzusetzen. Diese Mehrkosten berechnen sich aus der Summe der Investitions- und Restkosten, abzüglich von evtl. Steuerersparnissen und Ersatzkosten.

Die Mehrkosten werden standardmäßig mit den berechneten Werten aus der Kostentabelle vorbelegt, können aber jederzeit geändert werden. Eine Änderung führt natürlich auch zu einer Änderung der Ersatzkosten.

Wartungskosten WK

Die Wartungskosten enthalten alle laufenden jährlichen Kosten für Wartung und Instandhaltung von Anlagen und Sanierungsmaßnahmen an Gebäudeteilen.

Zu beachten ist dabei, dass nur Mehrkosten für den Zweck der Energiesparmaßnahme eingetragen werden, da die Wirtschaftlichkeit der Energiesparmaßnahmen betrachtet wird. Bei Anbringung eines Wärmedämmverbundsystems entstehen z. B. keine zusätzlichen Wartungskosten für die Energiesparmaßnahme gegenüber einer normalen Fassadensanierung.

Die zusätzlichen Wartungskosten gehen mit der Teuerungsrate für Wartungskosten in die Berechnung der jährlichen Kapitalkosten ein.

Über die Scaltfläche neben dem Eingabefeld können Sie eine Hilfe mit gebräuchlichen Werten der Wartungskosten (in % des Anlagenwerts) für verschiedene Maßnahmen abrufen.

Der Wert bleibt bei nachträglicher Änderung der Investitionskosten unverändert und muss in solchen Fällen angepasst werden.

Restnutzungsdauer RD

Die Restnutzungsdauer berücksichtigt die verbleibende Nutzungsdauer einer Anlage oder einer Sanierungsmaßnahme an einem Gebäudeteil zum Zeitpunkt des Starts einer neuen Sanierungsmaßnahme. Mit der Bezugsgröße Ersatzkosten wird der Restwert ermittelt, der zu den Investitionskosten addiert wird.

Abschreibungsdauer AD

Für Sanierungsmaßnahmen, die steuerlich als Abschreibungen geltend gemacht werden können, ist der Abschreibungszeitraum in Jahren anzugeben. Für Mietwohnungen können in der Regel alle Kosten als Erhaltungsaufwand durch den Vermieter steuerlich geltend gemacht werden.

Die Steuerersparnis errechnet sich aus dem Investitionssteuersatz und den Investitionskosten. Sie wird von den Investitionskosten abgezogen.


Ergebnisse

Auf der Seite Ergebnisse werden nun die Ergebnisse der Wirtschaftlichkeitsberechnung angezeigt und können ausgedruckt werden.

In die Berechnungen gehen die aktuellen Brennstoffkosten pro Jahr für den Ist-Zustand und den sanierten Zustand ein.

Die Berechnungen werden mit den angegeben Randbedingungen und Berechnungsparametern durchgeführt.

Kalkulationszinssatz

Der Kalkulationszinssatz ist der Zinssatz, der der Wirtschaftlichkeitsberechnung zugrunde gelegt wird. Er orientiert sich am zu erwartenden marktüblichen Zinssatz während des Betrachtungszeitraumes.

Der Kapitalzinssatz und der Betrachtungszeitraum (= die längste der angegebenen Nutzungsdauern) sind die Bezugsgrößen für den Annuitätenfaktor, der zur Umrechnung der Investitions- und Betriebskosten auf jährliche konstante Kapitalkosten gebildet wird.

Investitionssteuersatz

Der Investitionssteuersatz ist die Bezugsgröße zur Berechnung der Steuerersparnis.

Die Steuerersparnis errechnet sich aus dem Investitionssteuersatz und den Investitionskosten. Diese Ersparnis wird von den Investitionskosten abgezogen.

Anlagenteuerungsrate

Die Anlagenteuerungsrate stellt die zu erwartende mittlere Steigerung der Investitionskosten für Anlagen und Sanierungen der Gebäudeteile in dem Betrachtungszeitraum dar.

Wartungskostenteuerungsrate

Die Teuerungsrate für Wartungs- und Instandhaltungskosten stellt die zu erwartende mittlere Steigerung dieser Kostenart für Anlagen und Sanierungsmaßnahmen der Gebäudeteile im Betrachtungszeitraum dar.

Brennstoffteuerungsrate (Istzustand)

Die Teuerungsrate für den Brennstoff im unsanierten Zustand (Ist-Zustand) stellt die zu erwartende mittlere Steigerung der Energiekosten für die Energieträger dar, die im Ist-Zustand zur Heizung und Warmwasserbereitung benötigt werden. Sie dient zum Vergleich mit den Energiekosten im sanierten Zustand (Soll-Zustand).

Brennstoffteuerungsrate (Sollzustand)

Die Teuerungsrate für den Brennstoff im sanierten Zustand (Soll-Zustand) stellt die zu erwartende mittlere Steigerung der Energiekosten für die Energieträger dar, die im Soll-Zustand zur Heizung und Warmwasserbereitung benötigt werden. Sie dient zum Vergleich mit den Energiekosten im unsanierten Zustand (Ist-Zustand).

Als Ergebnissummen ergibt sich damit:  

Investitionskostensumme IK

Die Gesamtsumme aller Investitionskosten für die in der Tabelle eingegebenen Sanierungsmaßnahmen.

Mehrkostensumme MK

Um die Wirtschaftlichkeit für Energiesparmaßnahmen aufzuzeigen, ist es sinnvoll, nicht die gesamten Investitionskosten auf die eingesparten Brennstoffkosten umzulegen, sondern nur die spezifisch für die Energiesparmaßnahmen aufgewendeten Kosten anzusetzen. Diese Mehrkosten berechnen sich aus der Summe der Investitions- und Restkosten, abzüglich von evtl. Steuerersparnissen und Ersatzkosten.

In diesem Feld wird die Gesamtsumme der Mehrkosten für die in der Tabelle eingegebenen Sanierungsmaßnahmen berechnet.

Jährliche Kapitalkostensumme KK

Die jährlichen Kapitalkosten sind eine fiktive konstante Summe aus Zins und Tilgung über die gesamte Nutzungsdauer der in der Tabelle angegebenen Sanierungsmaßnahmen.

Die Umrechnung auf jährliche Kapitalkosten erfolgt mit dem Annuitätenfaktor. Eine Anpassung von Investitionen mit kürzerer Nutzungsdauer als der maximalen Nutzungsdauer (Betrachtungszeitraum) erfolgt über den Barwert der Ersatzinvestition nach Ablauf der Nutzungsdauer. Hierzu wird ein Faktor (>1) gebildet mit dem die anfänglichen Investitionskosten multipliziert werden.

Jahreskosten, Ist-Zustand

Mittlere Jahreskosten im Betrachtungszeitraum ohne Energiesparmaßnahmen

Diese Kosten ergeben sich aus den Brennstoffkosten im Ist-Zustand des Gebäudes, die mit der Teuerungsrate Brennstoff, ist für den gesamten Betrachtungszeitraum umgerechnet werden.

Jahreskosten, Soll-Zustand

Mittlere Jahreskosten im Betrachtungszeitraum mit Energiesparmaßnahmen

Diese Kosten ergeben sich aus der Summe von jährlichen Kapitalkosten, jährlichen Wartungskosten und den Brennstoffkosten im sanierten Zustand des Gebäudes, die mit der Teuerungsrate Wartung bzw. mit der Teuerungsrate Brennstoff, soll für den gesamten Betrachtungszeitraum umgerechnet werden.

Jährliche Einsparungen:

Mittlere absolute Jahreskosteneinsparung im Betrachtungszeitraum

Der Wert ergibt sich aus der Differenz von Jahreskosten, ist und Jahreskosten, soll.

Mittlere prozentuale Jahreskosteneinsparung im Betrachtungszeitraum

Der Wert ergibt sich aus der Differenz von Jahreskosten, ist und Jahreskosten, soll bezogen auf die Jahreskosten, ist.


Tabelle

Die tabellarische Wirtschaftlichkeitsberechnung gibt eine Übersicht über die jährlich anfallenden Kosten und Erträge der geplanten Energiesparmaßnahmen.

Als Kosten werden Investitionskosten und Wartungskosten berücksichtigt, als Erträge Energiekostenersparnisse und Steuerersparnisse.

Zur Beurteilung der wirtschaftlichen Effizienz der Maßnahmen werden Kosten und Erträge saldiert und über den Betrachtungszeitraum hinweg verzinslich akkumuliert. Die Energiesparmaßnahmen sind rentabel, wenn sich am Ende des Betrachtungszeitraums ein positiver Saldo ergibt.

Spalte Investitionen

Als Investitionen werden die Mehrkosten, die nur für die Energiesparmaßnahme anfallen, angesetzt. Kosten für ohnehin notwendige Ersatzinvestitionen werden abgezogen. Der Abzug erfolgt jeweils nach Ablauf der Restnutzungsdauer des Bauteils bzw. der Anlage. Für Sanierungsmaßnahmen, deren Lebensdauer kürzer als der Betrachtungszeitraum ist, fallen jeweils nach Ablauf der Lebensdauer Ersatzkosten an. Evtl. können Maßnahmen nach Ablauf des Betrachtungszeitraums noch eine Restnutzungsdauer besitzen, in diesem Fall wird ein Restwert gutgeschrieben.

Spalten Energiekosten (Ist-Zustand), Energiekosten (sanierter Zustand) und Energiekostenersparnis

Entwicklung der Energiekosten bei Beibehaltung des Ist-Zustand bzw. im sanierten Zustand.

Als Differenz ergibt sich die Energiekostenersparnis.

Spalte Wartungskosten

Entwicklung der Wartungskosten über den Betrachtungszeitraum.

Spalte Steuerersparnis

Der Steuerersparnis liegt eine lineare Abschreibung der Investitionskosten über den Abschreibungszeitraum zugrunde. Die gesparte Steuer berechnet sich als Abschreibung multipliziert mit dem Investitionssteuersatz.

Spalte Zinskosten

Die Zinskosten berechnen sich aus dem Vorjahressaldo multipliziert mit dem Kalkulationszinssatz. Negative Zinskosten stellen Zinserträge dar und ergeben sich bei positivem Vorjahressaldo.

Spalte Saldo

Berechnet sich aus dem Vorjahressaldo  - Investitionen + Energiekostenersparnis - Wartungskosten + Steuerersparnis - Zinskosten.

Endwert

Der Saldo am Ende des Betrachtungszeitraums (Endwert) stellt den mit den Energiesparmaßnahmen erzielten Gewinn bzw. Verlust da.

Barwert

Der Barwert ist der Betrag, der heute zum Kalkulationszinssatz angelegt werden müsste, um

nach Ende des Betrachtungszeitraum einen Betrag in Höhe des Endwertes zu erzielen.

Annuität

Die Annuität entspricht der mittleren Einsparung auf der Seite "Ergebnisse" und stellt eine kalkulatorische jährliche Zahlung dar, die sich über den Betrachtungszeitraum hinweg, zu einem Betrag in Höhe des Endwertes kumulieren würde.


Diagramme

Auf der Seite Diagramme kann wahlweise der Einfluss der Randbedingungen auf die Wirtschaftlichkeit bzw. die Amortisation angezeigt werden.


Weitere Informationen zur Wirtschaftlichkeitsberechnung können über den Menüpunkt Hilfe | Informationen zur Wirtschaftlichkeitsberechnung aufgerufen werden. Diese Informationen zur Wirtschaftlichkeitsberechnung stammen aus: Heizenergie im Hochbau - Leitfaden für energiebewußte Gebäudeplanung; Hessisches Umweltministerium und Institut Wohnen und Umwelt GmbH (IWU); Februar 1999