Tabellarische Erfassung - Raumweise

Wenn ein neues Projekt angelegt wird, kann in dem Bereich “Gebäudeerfassung” die "Tabellarische Erfassung - Raumweise" ausgewählt werden. Folgendermaßen kann die Erfassung manuell durchgeführt werden. 




Schritt 1 - Eingabe der allgemeinen Gebäudedaten

Im ersten Schritt müssen folgende Werte für die Berechnung und Bestimmung der Grenzwerte des Projektes nach GEG angegeben werden:

  • Haustyp
  • Angrenzart
  • Gebäudestatus “Neubau” oder “Bestand”

Außerdem muss das Baujahr angegeben werden und eine Kurzbezeichnung und Bezeichnung kann für das Gebäude eingetragen werden. 

Soll für NWG auch eine LCA/QNG-Berechnung, z.B. für die Förderung "KlimaFreundlicher Neubau" durchgeführt werden, kann hier direkt die BWZ-Nummer (Bauwerkszuordnungs-Nummer oder -Bezeichnung) ausgewählt werden.



Schritt 2 - Erfassung der Gebäudegeometrie 

Konstruktive Daten: 
Diese Daten werden bei der Grafischen Erfassung vorbelegt. Eingaben sind: 
  • Grundfläche (je Geschoss)

  • Bruttogrundfläche

  • Nettogrundfläche (1) - Die hier eingetragene Nettogrundläche ist die Summe der Nettogrundflächen aller Räume. Unabhängig von der Konditionierung und der Bewertungsmethode

  • Höhe

Normspezifische Eingaben:                                                                                                                            

Für die Berechnung nach DIN 18599 müssen zusätzlich folgende Daten eingetragen werden: 

  • beheiztes Bruttovolumen (2)
  • Fläche beheizter unterer Gebäudeabschluss
  • exponierter Umfang P

Folgende Daten werden automatisch berechnet:

  • beheiztes Luftvolumen
  • Nettogrundfläche
  • Nutzfläche nach GEG (nur für Wohngebäude)
  • Hüllfläche

Die folgenden Angaben unterscheiden sich bei Wohngebäuden und Nichtwohngebäuden:

  • Die Nettogrundfläche ergibt sich für Wohngebebäude nach DIN 18599-1 durch die Formel:
    Bruttovolumen beheizt * 0,32 * 1,1/1,2 = Nettogrundfläche
    Dabei wird die Eingabe des beheizten Bruttovolumens aus dem Bereich der normspezifischen Angaben verwendet
    (2).
  • Die Nettogrundfläche bei Nichtwohngebäuden ergibt sich aus der Summe der Nettogrundflächen aller thermisch konditionierten (beheizten, gekühlten) Räume im Gebäude.
  • Bei Wohngebäuden wird zusätzlich die Nutzfläche aus dem beheizten Bruttovolumen nach GEG berechnet.

Weitere relevante Daten sind:

  • Anzahl der Vollgeschosse
  • Anzahl der Wohneinheiten

Soll auch eine LCA/QNG-Berechnung, z.B. für die Förderung "KlimaFreundlicher Neubau" durchgeführt werden, müssen die Bruttogrundfläche nach DIN 277 und die Nettoraumfläche nach DIN 277 eingegeben werden.



Schritt 3 - Eingabe von Wärmebrücken



Im Feld Wärmebrücken kann der Wärmebrückenzuschlag entweder pauschal angegeben werden, oder die Wärmebrücken werden bereits im U-Wert berücksichtigt. Dazu bitte die entsprechende Auswahl treffen. Dann müssen die Wärmebrücken jedoch individuell für jedes Bauteil im U-Wert berücksichtigt werden.  

 



Schritt 4 - Wirksame Wärmespeicherfähigkeit



Im Feld wirksame Wärmespeicherfähigkeit wird die Wärmespeicherfähigkeit der Bauteile entweder pauschal oder falls vorhanden, der genaue Wert für Cwirk nach DIN EN ISO 13786 eingetragen.






Schritt 5 - Geschosse Anlegen



Mithilfe des Buttons  und des Buttons  können neue Geschosse eingefügt werden. Zum Anlegen des ersten Geschosses kann einer der beiden Buttons gewählt werden.

Nachdem ein Geschoss angelegt wurde, können verschiedene Angaben zum Geschoss eingetragen werden. Im Feld "Allgemeine Geschossdaten" ist die Eingabe des Geschosstyps relevant für die Berechnung. 

Im Feld "Geometrie" werden Angaben zur Geschosshöhe und Deckenstärke eingetragen. Auch die Höhe des Fußbodenaufbaus oder einer ggf. vorhandenen Deckenabhängung sollte hier berücksichtigt werden. 

Die Werte sind durch folgende Formel miteinander verknüpft:
Lichte Höhe + Fußbodenaufbauten + Deckenabhängung = Rohbaumaß 
Da die Höhe der Deckenabhängung nicht veränderbar ist, ergibt sie sich aus den anderen Werten.

Gleiches gilt für die Geschosshöhe, die durch den folgenden Zusammenhang bestimmt wird:

Rohbaumaß + Deckendicke = Geschosshöhe


Der Wert "Oberkante Fertig-Fußboden" gibt die Höhe der Oberkante des Fußbodenaufbaus eines Geschosses über dem Erdreich an. Diese Werte sind in den verschiedenen Geschossen miteinander verknüpft. Wenn sich der Wert der "Oberkante Fertig-Fußboden" oder die Gesamthöhe eines Geschosses ändert, werden die entsprechenden Werte in allen Geschossen automatisch angepasst.

Schritt 6 - Räume Anlegen



Unter dem Reiter "Räume" können Räume angelegt und gelöscht werden. Zuerst wird das Geschoss ausgewählt, in welchem sich der Raum befindet. Anschließend kann mit dem Button ein Raum zum ausgewählten Geschoss hinzugefügt werden.

Im Bereich "Allgemeine Raumdaten" werden das Raumprofil und der Raumtyp angegeben.

Wichtig ist hier die Einstellung der Beheizungsart des Raums. Wird der Raum als beheizt oder mitbeheizt angegeben, zählen alle dem Raum zugeordneten Bauteile zur Hüllfläche des Gebäudes. Mitbeheizte Räume sind Räume, die weder über einen eigenen Heizkörper noch über eine Fußbodenheizung verfügen, jedoch durch die angrenzenden beheizten Räume erwärmt werden. Bei unbeheizten Räumen ist dies nicht der Fall.

Zu beachten ist, dass innerhalb einer Zone entweder alle Räume beheizt (auch mitbeheizt gilt als beheizt), oder alle Räume unbeheizt sein müssen. 

Zusätzlich können eine Bezeichnung und eine Kurzbezeichnung für den Raum festgelegt werden.

Im Feld "Zonen" wird eine Nutzungszone nach DIN 18599 angegeben. Diese Zonen können im Reiter "Zonen 18599" angelegt und gelöscht werden (siehe Abschnitt 7).

Im Feld "Raumgeometrie" wird die Fläche des Raumes angegeben. Die Deckenhöhe, die Deckenhöhe und die Höhe des Fußbodenaufbaus werden aus den daten des zugehörigen geschosses übernommen. Sofern keine Unterschiede bezüglich der Deckenhöhe, des Fußbodenaufbaus oder der Deckendicke im Vergleich zum ausgewählten Geschoss bestehen, müssen diese Angaben nicht angepasst werden. Die Eingabe der Fläche, die die Nettogrundfläche des Raumes beschreibt, sowie des Volumens, das das Luftvolumen des Raumes angibt, sind jedoch relevant für die Berechnung. 

Schritt 7 - Zonen Anlegen



Im Reiter "Zonen nach DIN 18599" können Zonen angelegt und gelöscht werden.

Über den Button "Anhängen" können neue Zonen erstellt werden.

Anschließend wird im Abschnitt "Allgemeine Zonendaten" eine Kurzbezeichnung und eine Bezeichnung vergeben.

Die Anzahl der Räume, das Nettovolumen, die mittlere lichte Raumhöhe und das Bruttovolumen ergeben sich aus den der Zone zugeordneten Räumen. Diese Angaben müssen also nicht händisch ergänzt werden.

Das Nutzungsprofil ist für die Berechnung von großer Bedeutung und sollte daher entsprechend der Nutzung der Zone ausgewählt werden.


Für die LCA/QNG-Berechnung ist die Angabe der BWZ Nummer (Bauwerkszuordnungs-Nummer oder -Bezeichnung) notwendig.


Schritt 8 - Bauteilerfassung

Allgemeine Bauteildetails und -eingaben

Unter dem Tab-Reiter "Bauteile" können alle Angaben zu den Bauteilen des Projektes gemacht werden. Bei Nichtwohngebäuden müssen die Bauteile für jede Zone separat eingegeben werden. Daher muss zunächst immer eine Zone ausgewählt werden.

Bauteiltabelle

Die Tabelle ist eine Übersicht über sämtliche erstellten Bauteile mit ihren relevanten Daten. Abhängig von der Auswahl im Reiter "Gebäude" oder "Zonen 18599" werden alle Bauteile des gesamten Gebäudes, eines Geschosses, eines Raumes oder einer Zone angezeigt.

Einige Spalten bieten die Möglichkeit, Werte direkt innerhalb der Tabelle für das entsprechende Element zu ändern.

Sortierungen und Filterungen nach den verschiedenen Werten und Eingaben können in jeder Spalte beliebig vorgenommen werden.

Flächen oder Abmessungen von Bauteilen müssen erfasst werden. Hierzu gehören Längen, Breiten oder Höhen.

Buttonleiste

Hier können die erstellten Bauteile mit verschiedenen Funktionen bearbeitet, oder neue hinzugefügt werden.

  1. Hängt ein neues Bauteil an die Liste bestehender Bauteile an.

  2. Fügt ein neues Bauteil an der in der Liste selektierten Stelle ein.

  3. Verschiebt das selektierte Bauteil in der Liste eine Stelle nach oben.

  4. Verschiebt das selektierte Bauteil in der Liste eine Stelle nach unten.

  5. Löscht das selektierte Bauteil.

  6. Entfernt das selektierte Bauteil. Dabei wird das es kopiert und kann über „Einfügen“ an einer anderen Stelle wieder hinzugefügt werden.

  7. Kopiert das selektierte Bauteil. Mit „Einfügen“ ist es möglich das kopierte Bauteil an einer anderen Stelle wieder hinzuzufügen.

  8. Fügt ein kopiertes oder ausgeschnittenes Bauteil hinzu.

  9. Ermöglicht das Verwalten von Medien.
  10. Fügt Medien zum selektierten Bauteil hinzu. 


Allgemeine Bauteildaten

Hier können Eckdaten (Kurzbezeichung und Bezeichung) zu einem oder mehreren in der Liste selektierten Bauteilen eingesehen und festgelegt werden. Thermische relevante Bauteile (alle Außenbauteile und alle Bauteile, die an unbeheizte Bereiche grenzen) sind hier direkt als “Gehört zu Hüllfläche” gekennzeichnet. Innenbauteile zwischen beheizten Bereichen gehören nicht zur Hüllfläche.

Bauteilgeometrie

In diesem Bereich können alle relevanten Geometriedaten für jedes erzeugte Bauteil eingesehen und verändert werden. Die Geometrieangaben sollten sich auf die auf die Vorgaben der DIN V 18599-1:2018-09 beziehen.

Sind mehrere Bauteile in der Tabelle selektiert, können für alle Elemente gleichzeitig Änderungen an der Geometrie vorgenommen werden.

Die Bauteilausrichtung lässt sich in einem Dialogfenster einstellen, das über den Kompassknopf erreicht wird.

Die Bauteilneigung wird entweder direkt im Eingabefeld gesetzt, oder über ein Dialogfenster exakt berechnet. Das Fenster öffnet sich über den Knopf für die Neigung. Beim Anlagen neuer Bauteile wird die Neigung entsprechend dem gewählten Bauteil automatisch vobelegt. Wände haben eine Neigung on 90°, Decken und Fußböden eine Neigung von 0° und Dachflächen eine Neigung von 45°.

Die Eingabe der Bauteilfläche erfolgt entweder mithilfe der Felder Breite und Höhe/Länge, oder kann direkt im Feld Bruttofläche eingetragen werden. Mithilfe des Flächenassistenten können auch nicht quadratische Flächen berechnet werden.

Wird eine Abzugsfläche, wie beispielsweise eine Tür oder ein Fenster erstellt, kann im Feld "Abzug von" das Bauteil aus der Bauteilliste ausgewählt werden, in welchem die Abzugsfläche liegt. Die Nettofläche von dem gewählten Bauteil wird dann automatisch angepasst. 

 

Bauteilkatalog

Der Schichtaufbau eines Bauteils lässt sich im Bauteilkatalog bestimmen, dieser wird über die oben angezeigte Schaltfläche erreicht. Es stehen für alle Gebäudebereiche vorgefertigte Bauteile zur Verfügung. Zusätzlich lassen sich eigene Bauteile anlegen, wenn der Schichtaufbau manuell festgelegt werden soll.

Ist lediglich der U-Wert des Bauteils, ohne den genauen Schichtaufbau relevant, kann dieser einfach direkt im Eingabefeld eingetragen werden.

Werte für eine eventuelle Zusatz-Dämmung werden direkt in den entsprechenden Feldern eingegeben.

Ein Eintrag aus dem Bauteilkatalog kann direkt mehreren Bauteilen zugewiesen werden.

Opake Bauteile

Sind in der Tabelle ein oder mehrere opake, also lichtundurchlässige Bauteile selektiert, können der Absorptions- und Emissionsgrad entweder in den entsprechenden Feldern direkt eingetragen, oder über das Dialogfenster ausgewählt werden, in denen Normwerte zur Auswahl stehen.

Fenster Eigenschaften

Sind in der Tabelle ein oder mehrere transparente Bauteile (Fenster) selektiert, können Durchlassgrad, Rahmenanteil, Verschattung und Sonnenschutz der Bauteile in die entsprechenden Felder eingetragen werden. Der Gesamtenergiedurchlassgrad kann ebenfalls direkt über das Eingabefeld gesetzt werden, oder über ein Dialogfenster, das für verschiedene Verglasungsarten Richtwerte vorgibt.

Bauteiltypen des Referenzgebäudes

Für die Bestimmung der Anforderungswerte nach GEG müssen die Fenstertypen differenziert werden, damit das Referenzgebäude (hierauf beziehen sich die Anforderungswerte) korrekt berechnet werden kann.

Bauteilkategorien


Kürzel

Bauteil

Anmerkung

DA

Dach gegen Außenluft


OG

obere Geschossdecke


DF

Dachfenster gegen Außenluft


AW

Wand gegen Außenluft


WE

Wand gegen Erdreich


WK

Wand gegen unbeheizten Raum


WNW

Wand zum beheizten Nebengebäude


WNK

Wand zum unbeheizten Nebengebäude


DE

Decke gegen unbeheizt


BK

Boden gegen Keller


BE

Boden gegen Erdreich


BA

Boden gegen Außenluft


FA

Fenster (nach außen)


TA

Tür (nach außen)


Info

Informationszeile

zur Strukturierung der Tabelle

IW

Innenwand gegen beheizten Raum

im Wohngebäudebereich werden Innenbauteile nicht mit einberechnet, da diese thermisch nicht relevant sind.

IF

Innenfenster gegen beheizten Raum


IT

Innentür gegen beheizten Raum


TR

Innentreppe

Innenbauteil thermisch nicht relevant

RK

Rollladenkasten


HK

Heizkörpernische