Überblick
Der Hottgenroth/ETU-Export (Allplan) unterstützt die Übernahme von Allplan-Projekten in das Hottgenroth-Datenmodell zur fachanwendungsbezogenen Berechnung von Gebäuden. Ein Assistent führt durch die Umwandlungsschritte und hilft dabei das Projekt mit allen berechnungsrelevanten Bauteilen zu übertragen. Unter Zuhilfenahme der IBD-Planungsbibliothek wird die Berechnung auf der Grundlage der Materialeigenschaften aller Bauteile noch einfacher.
Installation und Einrichtung
Systemvoraussetzungen
Für die Verwendung des Export-Moduls müssen die Mindestvoraussetzungen von Allplan 2019-0 erfüllt werden. Außerdem wird eine aktuelle, installierte und registrierte Version eines Hottgenroth/ETU 3D PLUS-Produkts benötigt. Das Export-Modul benötigt darüber hinaus eine 64-bit-Version von HottCAD ab Version 5.1.3.19.
Installation
Installation über „HSETU Update Download“ (Standard)
Bei der Installation über das Programm „HSETU Update Download“ erfolgt die Installation des Export-Moduls und der benötigten 64-bit-Version von HottCAD ohne Eingriffe durch den Anwender:
Installation über Setup-Datei
Die Schnittstelle wird in diesem Fall über einen Setup-Assistenten installiert. Dazu muss die Datei „HSETUAllplanExport.msi“ per Doppelklick ausgeführt werden.
Während der Installation kann ausgewählt werden, für welche Allplan-Versionen das Export-Modul installiert werden soll.
Bedienung
Übernahme-Assistent starten
Das Export-Modul wird aus dem Programmumfeld von Allplan heraus gestartet. In der Standardinstallation von Allplan 2018 und 2019 ist die Menüleiste, die den Übernahme-Assistenten enthält, ausgeblendet. Zum Einblenden der Menüleiste muss die Funktion „Menüleiste einblenden“ im Bereich „Symbolleiste für den Schnellzugriff anpassen“ aktiviert werden:
Wählen Sie zum Starten des Übernahme-Assistenten in der Menüleiste den Eintrag „Plug-In“ -> „Hottgenroth/ETU-Export“:
Schritt 1 – Übernahme-Checkliste
Der Assistent startet mit einem einleitenden Schritt, in dem die grundsätzliche Übertragungsqualität des Projekts überprüft wird. Dabei werden sowohl technische Rahmenbedingungen als auch inhaltliche Mindestvoraussetzungen überprüft. Eine Projektübergabe ist auch bei festgestellten unter Umständen möglich, kann jedoch qualitativ schlechter ausfallen.
Schritt 2 – Voreinstellungen zur Projektübernahme
Der Assistent startet mit einem einleitenden Schritt, in dem alle Voraussetzungen für die Übernahme des Projekts festgelegt werden können. Globale Assistenteneinstellungen können über das Menü „Extras“ > „Einstellungen“ vorgenommen werden:
Decken reparieren: Führt übereinander liegende Deckensegmente zu neuen Gesamtdecken mit aufsummierter Deckenstärke zusammen
Unteren Gebäudeabschluss bilden: Generierung von Bodenplatten aus dem Geschossraum des tiefsten Geschosses
Räume korrigieren: Nachträgliche Korrektur von Raumkonturen anhand der angrenzenden Wände
Entferne in Räumen liegende Wände: Überlesen von Wänden, die vollständig in einem Raum liegen und keine energetische Relevanz besitzen
Raumzonen übernehmen: Umwandlung von Raumgruppen in Zonen/Wohneinheiten
Verhältnis Höhe - Breite für Fenster-Tür-Umwandlung: Fenster, die (x) mal höher als breit sind, werden als Tür interpretiert (z.B. Terassenfenster)
Standard-U-Werte: Definition der Vorbelegung für den Wärmedurchgang der entsprechenden Bauteilgruppe
Die getroffenen Einstellungen werden auf dem System gespeichert und stehen beim nächsten Start des Assistenten wieder zur Verfügung.
Nordrichtung einstellen – Über die Windrose kann die Ausrichtung des Gebäudemodells festgelegt werden. Diese Information steht dem Energieberater nach Abschluss der Gebäudeübernahme zur Verfügung.
Erweiterter Gebäudemodus – Über den Haken „Berücksichtigung von zur Oberkante des Rohfußbodens versetzter Zwischendecken“ wird das Gebäude in einem erweiterten Gebäudemodus übertragen.
„Weiter“ – Mit dieser Schaltfläche werden die Projekteinstellungen bestätigt und die Bauteilübernahme gestartet.
Schritt 3 – Bauteilübernahme
Die Bauteilübernahme ist ein zweistufiger Prozess, dessen Fortschritt über zwei Statusbalken im oberen Bereich des Assistenten dargestellt wird.
Im ersten Schritt werden die sichtbaren Teilbilder ausgewertet und alle energetisch relevanten Bauteile gesammelt. Im zweiten Schritt werden die Informationen in das gemeinsame Berechnungsmodell der HS/ETU-Fachanwendungen überführt und im zuvor gewählten Projekt abgelegt.
Während der Bauteilübernahme können Hinweise auftreten, die nach Abschluss des Schritts im Bereich „Hinweise“ angezeigt werden. Diese Meldungen dienen als Hilfestellung, um eventuelle Fehler in der Konstruktion beseitigen zu können.
Schritt 4 – Bauteilgruppen
Nach der Übernahme der Bauteile in die Energieberater-Projektdatei können für die Berechnung erforderliche Zusatzinformationen geändert bzw. hinzugefügt werden. Der Assistent teilt dafür die übernommenen Bauteile in Gruppen ein. Bauteile mit gleichem Schichtaufbau (Reihenfolge der Schichten, Schichtstärke und Schichtmaterial) werden in einer Gruppe gesammelt. Im Bauteil-Baum können die gruppierten Bauteile durch einen Klick auf das Plus-Symbol vor der Gruppe einzeln angezeigt werden.
Zur besseren Orientierung innerhalb des Gebäudes (für die Material-Zuweisung) ist es möglich die Option „ausgewählte Bauteile in Allplan anzeigen“ zu aktivieren. Ist diese Funktion aktiv, werden Objekte die im Bauteil-Baum angewählt wurden, in den Allplan-Ansichten optisch hervorgehoben (rot umrahmt). Dies kann sowohl für ganze Bauteilgruppen als auch für einzelne Bauteile verwendet werden.
Für jede Bauteilgruppe kann ein Wärmedurchgangswert (U-Wert) festgelegt werden. Für Bauteile, für die IBD-Daten hinterlegt sind, werden die Materialeigenschaften in den Hottgenroth- Bauteilkatalog übernommen und zu einem neuen Schichtaufbau zusammen gefügt. Der daraus ermittelte U-Wert wird der Bauteilgruppe automatisch zugewiesen.
Neben der IBD-Datenbasis sowie einer manuellen Eingabe ist die Auswahl eines Katalogeintrags aus dem Hottgenroth-Bauteilkatalog möglich. Der Katalog kann über die Schaltfläche mit dem Buch-Icon geöffnet werden, dafür muss die Zuweisungsmethode auf „Bauteilkatalog“ geändert werden.
Mit Klick auf „Übernehmen“ wird der Katalogeintrag für die gewählte Bauteilgruppe übernommen und der U-Wert im Assistenten anzeigt.
Neben der Zuweisung der Materialeigenschaften kann in diesem Schritt auch die Zonierung der Räume vorgenommen werden. Dazu dient ein separater Dialog, der über den Button „Räume bearbeiten“ geöffnet werden kann.
Die Raumliste enthält eine tabellarische Übersicht aller relevanten Raumeigenschaften. Neben Raumbezeichnung und Raumprofil können hier Zonen für die Berechnung nach DIN V 18599 zugewiesen werden. Dazu muss der entsprechende Arbeitsbereich auf der rechten Seite ausgewählt, über „Zonen verwalten“ eine Liste von Nutzungsprofilen ausgewählt und über die Tabelle auf der rechten Seite zugewiesen werden. Die Zuweisung der Zone erfolgt über den Button „Zonen zuweisen“, der aktiviert wird sobald in der Auflistung links eine Zone und in der Tabelle rechts eine Menge von Räumen ausgewählt wurde. Über die Schaltfläche „Zuweisung auflösen“ kann dieser Schritt für beliebig viele Räume rückgängig gemacht werden.
Schritt 5 – Abschluss des Assistenten
Im letzten Schritt wird mit Klick auf „Weiter“ das Projekt geschlossen und der Assistent geschlossen. Das Projekt kann dabei auf drei Wegen für die weitere Verarbeitung vorbereitet werden:
- Variante 1 - „Projekt speichern und Assistent beenden“: Der Assistent wird geschlossen und das Projekt kann aus einer 3D PLUS-Anwendung auf dem gleichen System geöffnet werden. Ein Export des Projekts als Projektdatei ist nachträglich über eine 3D PLUS-Anwendung weiterhin möglich.
- Variante 2 - „Projekt mit einer Hottgenroth/ETU-3D PLUS-Anwendung starten“: Analog zu Variante 1, in diesem Fall kann die zu öffnende Anwendung jedoch direkt ausgewählt werden. Nach dem Beenden des Assistenten wird das Projekt automatisch in der gewählten Anwendung geöffnet.
- Variante 3 – „Projekt für die Weitergabe als Projektdatei exportieren“: Der Anwender wird zur Auswahl eines Speicherpfads für die Projektdatei aufgefordert. Mit dem Schließen des Assistenten wird das Projekt in die gewählte Datei übertragen. Um das Projekt in einer Fachanwendung zu öffnen, muss es über die Projektverwaltung innerhalb der Anwendung importiert werden.