Nach DIN 18599:2011 (EnEV)
Falls eine Wärmepumpe nicht im Herstellerkatalog aufgeführt ist, gibt es die Möglichkeit die COP-Daten manuell zu erfassen.
Für die Eingabe von Herstellerdaten (COP-Daten) für eine Wärmepumpe ist es nach DIN 18599 notwendig, mindestens vier Datensätze anzugeben. Es werden zwei Senkentemperaturen mit jeweils zwei Quelltemperaturen benötigt.
Eingabebeispiel:
In diesem Beispiel, wurden vier Datensätze erfasst, d.h. zwei Senkentemperaturen (35°C/45°C) zu jeweils zwei Quelltemperaturen (2°C/-7°C) inkl. COP und relativer Heizleistung. Je mehr Datensätze erfasst werden, vor allem in einem größeren Senkenbereich, umso detaillierter wird die Wärmepumpe abgebildet. Nach der Erfassung der Datensätze, ist es zwingend notwendig die Temperaturdiff. der Prüfstandsmessung (oben im Bild mit 5,00 K abgebildet) erneut einzutragen bzw. zu überschreiben.
Weitere Eingabemöglichkeiten im oberen Bild:
Leistungsbedarf des Primärkreises: Hierbei handelt es sich, um die elektrische Leistung, welche Anlagenkomponenten im vorhandenen Primärkreis benötigen (Förderpumpe/Sole-Pumpe). In der Regel ist diese Angabe nur für Wasser-Wasser und Sole-Wasser Wärmepumpen relevant.
Leistungsbedarf des Sekundärkreises: Hierbei handelt es sich, um die elektrische Leistung, welche Anlagenkomponenten im vorhandenen Sekundärkreis benötigen.
obere Temp.-Grenze Wärmepumpe: Temperatur bis zu welcher das Warmwasser durch die Wärmepumpe erhitzt werden soll
Merke
über die Eingabe der Oberen Temperaturgrenze wird bei der Wärmepumpe festgelegt, bis zu welcher Temperatur das Warmwasser durch die Wärmepumpe erhitzt werden soll. Die weitere Erwärmung auf eine höhere Temperatur muss dann ggf. der 2. Wärmeerzeuger (Nachheizung/Backup-System) übernehmen. Daraus ergibt sich direkt der Deckungsanteil der Wärmepumpe – der übrigens deshalb unabhängig von der absoluten Höhe des Bedarfs ist und bei gleicher Einstellung somit für alle Projekte gleich ist.
Zurückgewonner Brennstoffanteil: Je nach Bauart der Wärmepumpe (z.B. gasmotorisch angetriebene Wärmepumpen) können Teile der Verluste des Antriebs über nachgeschaltete Wärmeübertrager wieder zurückgewonnen werden.
Hinweis
Nach DIN 18599:2018 (GEG)
mit dem GEG (DIN 18599: 2018-09) können jetzt auch Wärmepumpen gerechnet werden, die zweistufig oder stetig geregelt sind. Das war mit EnEV (DIN 18599: 2011-12) noch nicht möglich.
1-stufige Wärmepumpen
Auch bei 1-stufigen Wärmepumpen gibt es Anforderungen an die Produktdaten, hier zwei Beispielbilder mit welchen Daten die Berechnung funktionieren würde, und mit welchen nicht.
Dieser Datensatz wäre für die Berechnung nicht möglich
Dieser Datensätz wäre in Ordnung
Hinweis
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Für die Eingabe eigener Kennwerte gelten auch diese Anforderungen. Die Angabe zur relativen Leistung ist nicht nötig.
zweistufig / stetig geregelte Wärmepumpen
Aktuell können hier weder Produktdaten noch eigene Kennwerte verwendet werden, da die Verwaltung der Kennlinien innerhalb des neuen Rechenkernels geändert wurde und zusätzliche Kennwerte gebraucht werden. Dies muss noch angepasst werden, um mehrstufige oder stetig geregelte Wärmepumpen berechnen zu können.
Deshalb muss bei der Auswahl aus dem Katalog aktuell die Auswahl der Regelung auf „einstufig“ setzen. Wird eine andere Regelung ausgewählt, wird mit der Übernahme der Produktkennwerte auch die Leistungstufe /Regelung aus dem Produkt für die 18599-Berechnung übernommen.
Nennleistung der Wärmepumpe
Ist die Nennleistung der vorhandenen Wärmepumpe aus Herstellerangaben oder Planungsunterlagen nicht bekannt, wird dieser nach DIN V 18599-5 ermittelt.
Hierbei wird die anzusetzende maximale Gebäudeheizlast (DIN V 18599-5:2018-09 Abs. 5.4) herangezogen.
Bei Herstellerangaben wird die Leistung von Wärmepumpen anhand von Temperaturangaben der Wärmequellentemperatur und der Vorlauftemperatur des Heizwärmeabgabesystems entsprechend der Europäischen Norm EN 14511 angegeben.