Diese Ansicht stellt die gesamten Kohlendioxid-Emissionen (CO2-Emissionen) des Gebäudes durch Heizung, Erzeugung von warmem Wasser, Kühlung sowie durch die benutzte Elektrizität über den zuvor simulierten Zeitraum dar. Dabei werden die Emissionen auf verschiedene Verbraucher und Energiequellen aufgeteilt. Es ist zu beachten, dass Emissionen durch die Herstellung oder den Rückbau der Anlagenkomponenten oder des Gebäudes nicht in diese Bilanz eingehen, sondern nur der Anlagenbetrieb betrachtet wird (eine Ökobilanz des Gebäudes kann unser Programm ECO-CAD erstellen). Außerdem werden etwaige PV-Anlagen sowie der von BHKWs hergestellte Strom als separate Balken dargestellt, da durch diese Emissionen teilweise verhindert werden. Die möglichen dargestellten Verbraucher sind:
Heizung & Warmwasser
Hier werden die Emissionen, welche für die Heizung des Gebäudes und die Erwärmung des Trinkwassers ausgestoßen werden, auf die einzelnen Energieträger aufgeteilt dargestellt. So werden beispielsweise Heizkessel und BHKWs, welche beide Erdgas verbrennen, zusammengefasst.
Kühlung
Mit diesem Balken werden die Emissionen dargestellt, die durch das Kühlen des Gebäudes verursacht werden. Diese werden ebenfalls nach Energieträgern aufgeteilt.
Haushaltsstrom
Dieser Balken stellt die Emissionen durch den Haushaltsstrom dar. Dabei wird davon ausgegangen, dass zur Deckung des Strombedarfs Netzstrom mit einem durchschnittlichen Emissionsfaktor benutzt wird. Etwaige Einsparungen durch Eigenverbrauch von selbst produziertem PV- oder BHKW-Strom werden davon separat dargestellt, um die Einsparungen zu verdeutlichen.
BHKW-Strom
Ist ein BHKW in der Anlage vorhanden, wird der Brennstoffverbrauch desselben für die Erzeugung von Strom und Wärme anteilig aufgeteilt und die Emissionen für Wärme auf den Balken „Heizung und Warmwasser“ aufgeschlagen. Die Emissionen durch die Produktion des Stroms werden als positiver Teil des BHKW-Strom Balkens dargestellt. Dahingegen werden Einsparungen durch Eigenverbrauch oder Einspeisung in das Netz als negative Emissionen dargestellt.
PV-Anlage
Hier werden die durch Einspeisung und Eigenverbrauch des produzierten Stroms vermiedenen Emissionen dargestellt.
Summe (Gesamtbilanz)
Dieser Balken stellt die Bilanz des über das Jahr emittierten Kohlendioxids dar. Ist die Summe positiv, ist die Spalte rot, bei einer Nettoeinsparung wird sie grün dargestellt.
Beispiele
Gebäude mit Wärmepumpe, Gastherme und großer PV-Anlage
Hier wurde eine Anlage mit Wärmepumpe, Gastherme sowie PV-Anlage simuliert. Der Wärmebedarf für Heizung und Warmwasser wird von der Wärmepumpe und der Therme mit Hilfe von Strom bzw. Gas gedeckt. Die dadurch verursachten Emissionen werden in der ersten Spalte in blau (Gastherme) und gelb (Wärmepumpe) dargestellt. Die zweite Spalte stellt die CO2-Emissionen durch den Haushaltsstrom dar, unter der Annahme, dass der Haushaltsstrom komplett aus dem Netz bezogen wird. In der dritten Spalte werden nun die eingesparten Emissionen durch die PV-Anlage gegengerechnet. Dabei wird zwischen dem selbst verbrauchten (grün dargestellt) und dem ins Netz eingespeisten Strom (gelblich dargestellt) unterschieden. In der letzten Spalte wird die Gesamtbilanz über das Jahr dargestellt, die sich aus der Summe der anderen Spalten ergibt. Durch die große PV-Anlage ist die gesamte CO2-Bilanz in diesem Projekt negativ, das heißt es wird netto CO2 eingespart.
Gebäude mit BHKW und Gas Spitzenlastkessel
Dieses Gebäude wird mit einem erdgasbetriebenen BHKW sowie einem erdgasbetriebenen Spitzenlastkessel beheizt. Die Emissionen des BHKWs werden dabei anteilig auf die Erzeugung von Wärme und Strom angerechnet. Dabei werden der Anteil der Emissionen, die durch die Wärmeerzeugung ausgestoßen werden, in der ersten Spalte dargestellt (hier zusammen mit den Emissionen des Spitzenlastkessels), die für die Erzeugung des Stroms in der Spalte BHKW-Strom. Die durch den Eigenverbrauch sowie die Netzeinspeisung des so erzeugten Stroms vermiedenen Emissionen werden in der Spalte BHKW-Strom negativ dargestellt. Insgesamt stößt dieses Gebäude über das Jahr 0,67 Tonnen CO2 aus, wie im rechten Balken rot dargestellt.
Emissionsfaktoren
Für die Berechnung der CO2-Emissionen werden die im GEG - Gebäudeenergiegesetz (Gesetz zur Einsparung von Energie und zur Nutzung erneuerbarer Energien zur Wärme- und Kälteerzeugung in Gebäuden) in Anlage 9 angegebenen Emissionsfaktoren verwendet, s. https://www.gesetze-im-internet.de/geg/anlage_9.html
Die Emissionsfaktoren für Strom in g CO2-Äquivalent pro kWh sind dabei:
gebäudenah erzeugter Strom (PV-Strom) | 0 | Bei der Erzeugung von Strom durch PV-Anlagen wird kein CO2 emittiert. |
Netzstrom | 560 | Dieser Faktor liegt dem normalen Netzstrom in Deutschland zu Grunde. |
VerdrängungsstrommixVerdrängungsstrom | 860 | Dieser Faktor wird für die Netzeinspeisung angewandt. Da hierbei vorrangig Kraftwerke mit hohem CO2-Ausstoß ausgeschaltet werden sollen, ist der durch Einspeisung verdrängte Strom besonders stark emittierend. |
und für die Brennstoffe:
Heizöl | 310 |
Erdgas | 240 |
Flüssiggas | 270 |
Holzpellets | 20 |
Biomethan | 140 |
Bioethanol | 180 |
Rapsmethylester, Rapsöl | 210 |